Was ist PLA?
PLA ist seit einigen Jahren ein fester Bestandteil eines nachhaltigen Sortiments an Verpackungsmaterialien und das aus einem guten Grund. Das Material ist aus nachwachsenden statt aus fossilen Rohstoffen hergestellt und ist kompostierbar nach DIN EN 13432. Dadurch gehört es zu den sogenannten Biokunststoffen. PLA steht für die englische Bezeichnung Polylactic-Acid, was auf Deutsch Polylactide heißt. Geläufig wird es auch als Polymilchsäure bezeichnet.
Wie wird ein Kunststoff nachhaltig hergestellt? Die Antwort ist: aus Mais, Kartoffeln oder Rüben. Diese Pflanzen enthalten hohe Mengen an Stärke (Glucose), die zur Gewinnung von Milchsäuren benötigt und daher aus den Pflanzen extrahiert wird. Die Stärke wird durch Mikroorganismen in Milchsäure fermentiert und durch den Prozess der Polymerisation werden die entstandenen Milchsäuren weiter zu Granulaten verwandelt, welche dann als Basis zur Herstellung des Kunststoffes dienen.
Der Biokunststoff ist dadurch in großen Mengen verfügbar, während herkömmlicher Kunststoff aus endlichen fossilen Ressourcen wie z.B. Erdöl produziert wird. Bereits in der Herstellung ist das Material, das zur Familie der Polyester gehört, CO2-effizient. Im Vergleich zu anderen Kunststoffen wird hier nur eine geringe Menge an Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Ebenso in der Verwertung überzeugt das Material PLA durch seine Kompostierbarkeit.
PLA ist nach Norm DIN EN 13432 kompostierbar. Das bedeutet, dass Produkte aus dem Biokunststoff unter bestimmten Temperatur-, Sauerstoff- und Feuchtigkeitsbedingungen innerhalb von drei Monaten soweit zersetzt worden sind, dass beim Sieben durch ein sehr feines Sieb nicht mehr als 10 % des Materials verbleibt. Da diese Anforderungen sehr speziell sind, kann die Kunststoffalternative nicht auf dem heimischen Kompost abgebaut werden. Auch in großen Kompostieranlagen ist diese schadstofffreie Art der Entsorgung oftmals wirtschaftlich nicht rentabel, da der restliche Bioabfall sehr viel schneller verrottet. Leider werden bisher noch zu wenige Mengen an PLA verwendet, um eine wirtschaftliche Kompostierung durchzuführen. Dementsprechend wird häufig die Verbrennung als Entsorgung der Wahl genutzt. Das klingt erst einmal abschreckend, allerdings stoßen die verbrennenden Produkte nur so viel CO2 aus, wie die Pflanzen zuvor aus der Umgebung aufgenommen haben. Die Treibhausgasemissionen bleiben also neutral. Somit schneidet PLA im Vergleich zu herkömmlichem Kunststoff nach wie vor besser ab. Bisher sind die Mengen an genutztem PLA auch noch zu klein, als dass sich das Recycling lohnen würde. Forschungen zeigen aber auf, wie sinnvoll das Recycling von PLA ist. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Forschung zu dem Biokunststoff einen funktionaleren Recyclingkreislauf ermöglichen. Je mehr recherchiert, getestet und entwickelt wird, desto nachhaltiger wird das Material in Zukunft recycelt oder abgebaut werden können. Und je mehr Menschen sich für Produkte in PLA entscheiden, desto größer wird der Druck auf Hersteller PLA zu verwenden und ebenso sehr steigt der Bedarf an Recycling- oder Kompostmöglichkeiten.